Duo von der Pandemie gebeutelt – Ihre Fans dankten es
Von Josef Heisl
Straßkirchen Dreimal wurde der Kabarettabend mit Tom & Basti schon verlegt. Jetzt hat’s hinghaut, aber gerade noch kurz vor Torschluss, denn der Kunst und der Unterhaltung drohen erneut große Einschränkungen. Doch im sehr gut besuchten Gemeindesaal konnte der DJK-Sportverein eben noch die Veranstalterkurve kriegen. Am Ende waren alle begeistert, das waidlerische Duo und auch seine Fans, denn es war den ganzen Abend ihre Liebe zur einheimischen Sprache und zur Heimat ganz intensiv spürbar
Tom an der Gitarre und Basti mit der Steirischen, besser hätte man die zwei Buam aus der Mauth, die mittlerweile schon das Mannesalter erreicht haben und über Funk und Fernsehen bekannt sind, nicht zusammenstellen können. In ihrem recht einfachen Outfit, den unförmigen Hosen und den kessen Westerln passen sie zu ihrem Programm, das sehr viel Woid zum Inhalt hat, von der Oma und dem Opa erzählt und natürlich von so allerhand aus dem wirklichen Leben wie der Geburtstagsfeier in der Garage. Die beiden sind echte Typen, die ihre Umwelt und den täglichen Lebenslauf beobachten und daraus ihre Ideen für die Texte gewinnen.
Überhaupt, ihre Texte unterscheiden sich vom Schlager und vom Volkslied vor allem in der Botschaft, die sie zum Inhalt haben. Da wird etwas erzählt, dahinter g’schaut und natürlich humorvoll rüber gebracht. „Wos geht des di an, des geht die goarnix an“, sangen sie zum Auftakt und veralberten sich gegenseitig, gespielt recht tollpatschig. Aber auch mit spitzen Bemerkungen nehmen sie sich gegenseitig auf den Arm und trösten das Publikum mit dem Spruch, „Seids froh, dass iazt oid hat’s“. Ein Lobgesang auf den Woid gab es mit „Das agrat des mei Hoamat is“ und „I woas ganz g‘wiss, dass drin im Woid am scheensten is“. Vom Reschboch und vom Houwoid, die um d’Wett rauschen singen sie und meinen damit den unteren Bayerischen Wald, weil‘s vom Oberen Woid sowieso schon so viele Lieder gibt.
Lustig und in hohem Masse authentisch sind die G‘sangl vom runden Geburtstag in der Garage, vom Besuch der Verwandtschaft, die wie die sieben Plagen einfällt und ois zammfrißt. Da war wohl auch das Publikum dieser Meinung, denn es applaudierte hier besonders lautstark. Dann hatten Künstler und Besucher Pause, was zu einem kräftigen Schluck genutzt werden konnte. Mit einem vertonten Ehestreit ging‘s weiter und dann breiteten die zwei Typen das Vegetarier- und Veganergetue köstlich aus. Sie schildern den allgemeinen Ernährungswahnsinn, natürlich auf ihre deftig kernige Weise und den Opa, der immer nur Suppe isst und sich deshalb auch das teure Gebiss sparen kann.
Als nach dem Lied vom Einkaufen in Waldkirchen das letzte Stück angesagt war, forderten ihre Fans natürlich lautstark Zugaben, die sie dann auch bekamen. Am Ende war das Publikum wieder einmal begeistert von seinen spitzzüngigen urigen Lieblingen. DJK Vorstand Thomas Grubmüller und Hauptorganisator Rudi Schichl überreichen Tom und Basti noch je ein g‘schmackiges Schnapserl, natürlich lokal aus der Gutsbrennerei von Straßkirchen. Dann senkte sich der Vorhang und es ist zu befürchten für wiederum eine längere Zeit.
Bild: Die beiden Urtypen Tom Graf (re.) und Sebastian Hackl in Aktion. (Fotos Heisl)